Durch die hochwasserbedingten Schäden am historischen Rathaus müssen im Rahmen der Wiederherstellung die aktuell gültigen Gesetze und Normen eingehalten werden. Die betrifft untern anderem auch den Brandschutz und damit auch die Flucht- und Rettungswege im Gebäude.

Um die brandschutztechnischen Anforderungen an die baulichen Rettungswege dabei einzuhalten, entwickelten das beauftragte Architekturbüro und der Brandschutzingenieur eine ungewöhnliche, aber effektive Lösung: Eine neue Brücke sollte die beiden Emporen im Ratssaal verbinden, um den zweiten Rettungsweg der Besucheremporen sicherzustellen.

Heute wurde diese in vier Segmenten vorgefertigte Stahlkonstruktion – gefertigt von einem ortsnah ansässigen Unternehmen – durch eine temporäre Öffnung im Dach in das Gebäude eingebracht. Die eingebrachten Brückenteile mit einem Gesamtgewicht von jeweils ca. 750 kg konnten aufgrund der Dimensionen nicht durch die vorhandenen Treppenhäuser ins Gebäude eingebracht werden.

Dieser aufwendige Einhub markiert einen wichtigen Meilenstein der Sanierung: Das Dach kann nun vollständig geschlossen und der Innenausbau weiter vorangetrieben werden. Mit dem geschützten Innenraum ist der Weg frei für den nächsten Bauabschnitt – der schrittweisen Fertigstellung des Ratssaals.